Lavendelfelder Frankreich
Frankreich

8 Tage mit dem Camper entlang der Côte d’Azur & in die Provence

Azurblaues Meer, mondäne Küstenorte, Lavendelfelder, Yachten, Sonnenuntergänge und mediterranes Lebensgefühl – willkommen an der Côte d’Azur! Nach unserer Campingpremiere 2023, durften wir auch 2025 wieder mit dem Etrusco Campervan auf Reisen gehen. Ziel: die französische Südküste samt Abstecher ins Landesinnere. Und so viel sei gesagt: Frankreich hat uns mit seiner Vielfalt absolut begeistert!

Unsere 8 Tages-Route:

Vor der Reise: Planung & Reservierung 

Die Côte d’Azur ist eine beliebte Sommerdestination, auch bei Campern. Vor allem in der Hochsaison ist es ratsam, Campingplätze vorab zu reservieren. In Frankreich und Italien sind die Autobahngebühren nicht zu unterschätzen: Insgesamt bezahlten wir rund 200 Euro Mautgebühren in Italien und Frankreich. Auch die Schweizer Vignette schlug mit 45 Euro zu Buche.

TAG 1

Anreise an die Côte d’Azur

Da wir unseren Campervan im Allgäu abholten, führte unsere Route nach Frankreich durch die gigantische Berglandschaft der Schweiz, wo wir uns kurz an unsere wunderschöne Zeit hier vor zwei Jahren zurückversetzt fühlten. (mehr dazu im Blogbeitrag Schweiz-Rundreise).

Aufgrund von Stau und Unfällen erreichten wir leider erst vier Stunden später als geplant die französische Mittelmeerküste. Als unsere erste Base wählten wir den Campingplatz Les Embruns ganz in der Nähe der bekannten Stadt Antibes. Der Campingplatz ist zwar klein, aber perfekt gelegen: In Gehweite zum Strand und (für uns das entscheidende Kriterium): nur wenige Schritte vom Bahnhof entfernt – die perfekte Lage für Tagesausflüge entlang der Côte d’Azur. Am Strand in Antibes findet man groben Kies und glasklares Wasser vor – ideal für einen ersten Sprung ins Mittelmeer, jedoch sicherlich nicht der Schönste.

Unser Tipp: Mit der App SNCF Connect lassen sich bequem Zugverbindungen checken und Tickets buchen.

Einen schönen ersten Abend verbrachten wir ganz in der Nähe des Campingplatzes, in der Rooftop-Bar Bistro & Co direkt am Meer. Stylisch, locker, freundlich – und auch kulinarisch absolut empfehlenswert!


TAG 2

Villefranche-Sur-Mer, Menton & Monaco 

Früh am Morgen ging’s los: Ziel war Menton, mit Zwischenstopps in Villefranche-sur-Mer und Monaco. Die Zugverbindungen entlang der Küste sind nicht nur bequem, sondern bieten auch traumhafte Ausblicke auf Buchten, Strände und Villen.

Villefranche-sur-Mer 

Unsere erste Station war das malerische Villefranche-sur-Mer (Zugticket: ca. 7 Euro pro Person). Ein malerisches Küstenstädtchen mit türkisblauem Wasser und pastellfarbenen Häusern – perfekt für einen kurzen Badestopp und einen Spaziergang durch charmante Gassen.

Direkt unterhalb des Bahnhofs liegt ein langer Kiesstrand mit unfassbar türkisblauem Wasser. Der perfekte Ort für einen kurzen Sprung ins Meer. Praktisch: öffentliche, kostenlose Toiletten sowie Imbiss-Stände sind vorhanden. Die Altstadt mit ihren farbenfrohen Häusern und kleinen Cafés wirkt fast wie eine Filmkulisse.

Menton 

Die nächste Station – ebenfalls mit dem Zug erreicht – war die nördlich gelegene Stadt Menton, die wirkt, als wäre sie einem Bilderbuch entsprungen. Bunte Häuser, Orangenbäume, charmante Gassen und stylische Bars am Hafen. Menton ist bekannt für sein mildes Klima und seine Zitrusfrüchte – jedes Jahr im Februar findet hier das berühmte Zitronenfest statt. Sehenswert sind die Basilika Saint-Michel und die Aussicht von der Altstadt hinunter aufs Meer. 

Auch der Strand kann sich sehen lassen – vor allem der kleine Beachclub am nördlichen Ende des Strandabschnitts sah sehr einladend aus.

Unser Tipp: Einfach die Promenade entlang spazieren und in einem der Lokale Platz nehmen. Ab dem späten Nachmittag gibt es hier oft Live-Musik und DJ Klänge.

Monaco

Glanz, Meer und Luxus – das Fürstentum Monaco vereint Geschichte, Eleganz und beeindruckende Aussichtspunkte auf engstem Raum.

Am Nachmittag erkundeten wir Monaco, das nur 20 Zug-Minuten von Menton entfernt liegt. In der Stadt ist grundsätzlich alles fußläufig erreichbar, aber stellt euch darauf ein, dass ihr einige Höhenmeter und Kilometer spazieren werdet. Die Stadt hat nämlich mehrere Ebenen und somit viele Anstiege sowie Stufen. Bequeme Schuhe sind daher definitiv von Vorteil.

Bei unserem Monaco-Rundgang ging es zum Fürstenpalast auf den „Le Rocher“, dem historischen Felsen über dem Hafen, von wo aus man einen großartigen Blick über Monaco und den Hafen genießt. Dort findest du auch den Aussichtspunkt Fontvieille. Danach spazierten wir entlang der Formel-1-Strecke, vorbei am berühmten Fairmont-Hotel und hinauf zum weltberühmten Casino von Monte Carlo, dem wohl bekanntesten Stadtteil Monacos, der für Luxus, Eleganz und seine prunkvolle Architektur steht.

Unser Tipp: Schnappt euch ein Eis oder ein Getränk und beobachtet das Treiben vor dem Casino – ein ganz eigener Mikrokosmos voller Glamour, Luxusautos und Menschen aus aller Welt.

Wer mehr Zeit hat, kann außerdem das Ozeanographische Museum oder die Kathedrale von Monaco besuchen – beide liegen unweit des Fürstenpalasts.
Das gibt Leser:innen das Gefühl, sie hätten jetzt den kompletten Überblick.


TAG 3

Cannes – Hollywood-Feeling an der Côte d’Azur 

An Tag 3 brachte uns der Zug nach Cannes – eine Stadt, die man vor allem von den weltbekannten Filmfestspielen kennt. Unser erster Programmpunkt: der Aufstieg zum Hügel Château de la Castre im Stadtteil Le Suquet, von dem man einen fantastischen Panoramablick über Cannes, den Hafen und das offene Meer genießt. Dort oben weht immer eine leichte Brise – perfekt für eine kleine Pause.

Zurück im Zentrum schlenderten wir durch charmante Einkaufsstraßen mit Boutiquen, Patisserien und Kunstgalerien.

Natürlich dürfen auch der rote Teppich und der Walk of Fame von Cannes nicht fehlen! Viele Besucher:innen machen hier Fotos mit den Handabdrücken bekannter Schauspieler:innen.

Den Rest des Tages ließen wir es uns am Sandstrand (der zu den schönsten Stadtstränden gehört, die wir je besucht haben!) gut gehen: Baden, Kreuzfahrtschiffe beobachten, den Helikoptern der Superreichen beim Landen zusehen – Cannes hat für jeden etwas zu bieten.


TAG 4

Welcome to St. Tropez!

An Tag 4 verabschiedeten wir uns von Campingplatz Nummer 1 in Antibes und manövrierten unseren Van in Richtung Saint-Tropez und dann folgte auch schon ein kleines Highlight der Woche: ein Strandtag in L’Escalet, eine Gegend mit den traumhaft schönen Stränden und Buchten. Der Parkplatz in Strandnähe (Google Maps) ist schnell belegt – daher besser früh dran sein!

Wir blieben jedoch nicht am Strandabschnitt Plage de l’Escalet, den man unmittelbar neben dem Parkplatz findet, sondern marschierten zu Fuß zu einer abgelegenen Bucht. Nach etwa 15 Minuten Wanderung entlang der Küste erreicht man den Plage de l’amour sowie noch etwas weiter südlich die Bucht Crique de la Douane. Zwischen diesen beiden Buchten fanden wir eine winzige Bucht, in der höchstens sechs Personen Platz haben und hatten diese fast den ganzen Tag für uns alleine (Google Maps). Und was sollen wir sagen: Kristallklares Wasser, ruhige Atmosphäre, feiner Sand – ein echter Geheimtipp für Naturfreunde.

Campingplatz in der Nähe von St. Tropez

Abends kamen wir an bei Camping Les Tournels, einem riesigen 5-Sterne-Campingplatz mit Poolanlage, Restaurants, Spa, Markt und allem Drum und Dran. Der Platz liegt inmitten von Pinien und Weinbergen mit Blick auf das Meer – vor allem für Familien absolut ideal.


TAG 5

Relax-Tag & Saint-Tropez am Abend 

An der großzügigen und wunderschön angelegten Pool-Area des Campingplatzes starteten wir in den Tag. Palmen, mehrere Pools, sanfte Lounge-Musik, Bars & Imbiss – hier wird alles geboten, was man für einen entspannten Tag braucht. 

Am späten Nachmittag ging’s dann mit einem öffentlichen Bus, der ganz in der Nähe des Campingplatzes hält, ins pittoreske Zentrum von Saint-Tropez. Der Ort ist bekannt für Glamour, Yachten, teure Boutiquen und exklusive Restaurants – ja, all das findet man dort auch wirklich. All das versprüht einen ganz besonderen Vibe, den wir zuvor noch nie wo verspürten. Wir würden es beschreiben als maritime Eleganz. Hier findet man keine Weiße-Socken-in-Schlappen-Touris. Man könnte fast glauben, es wäre ein Dresscode ausgegeben worden: ‚helles Leinenhemd und leichtes Sommerkleid‘.

Als wäre es nicht schon heiß genug, trieben wir uns noch weitere Schweißperlen auf die Stirn indem wir durch den Zitadellenpark zur alten Festung hinauf wanderten: Zum Glück nur ein kurzer 10minütiger Spaziergang mit toller Aussicht auf das Meer und die Stadt von oben. 

Am Hafen gibt es zahlreiche Lokale. Den Preisen scheinen hier nach oben hin keine Grenzen gesetzt zu sein.

Unser Abend: etwas weniger kostspielig, aber zurückblickend dennoch ein kleines Highlight: An einem ruhigen Plätzchen genossen wir den Sonnenuntergang über dem Yachthafen. Mit Bier und Pizzabaguette von einem kleinen Imbiss beobachteten wir die Yachten und die Sonne wie sie die Stadt in goldenes Licht tauchte. 


TAG 6

St. Tropez: Pampelonne Beach 

Dank Shuttle-Service vom Campingplatz kamen wir entspannt an den berühmten Strand von Pampelonne. Dieser fünf Kilometer lange Strand ist einer der bekanntesten der Côte d’Azur – hier liegen auch Beachclubs wie Club 55 und Nikki Beach.

Wichtig zu wissen: Der südliche Teil war zu unserer Reisezeit alles andere als schön: sehr viel Seegras und trübes Wasser. Also spazierten wir rund zwei Kilometer den Strand entlang nach Norden., denn dort findet man: feinen Sand, türkises Wasser, Beachbars mit Loungemusik und entspannte Atmosphäre – einfach perfekt für einen Tag am Meer.


TAG 7

Lavendelfelder & Verdon-Schlucht 

Nun hieß es Abschied nehmen vom 5-Sterne-Campingplatz, denn es ging ins Landesinnere, um einen Bucketlist-Moment zu erleben: Die französischen Lavendelfelder einmal mit eigenen Augen sehen!

Verdon-Schlucht

Unser Weg führte uns zuerst zur spektakulären Verdon-Schlucht, einem der größten Canyons Europas. Die bis zu 700 Meter tiefen Kalksteinwände und das türkisfarbene Wasser des Verdon sind ein Naturwunder. Wer mag, kann hier Kajak fahren oder wandern.

Moustiers-Sainte-Marie

Danach erkundeten wir das charmante Dorf Moustiers-Sainte-Marie, das sich malerisch an eine Felswand schmiegt. Das Dorf ist bekannt für seine Keramikmanufakturen und die Kapelle Notre-Dame-de-Beauvoir, die man über eine steile Treppe erreicht. Manche Keramikläden sind sogar in den Berg hinein gebaut. Man sagt, es sei eines der schönsten Bergdörfer Frankreichs – zurecht wie wir finden!

Einen Campervan-Parkplatz findet ihr hier. Wichtig zu wissen: Um hier parken zu können, muss man zuerst eine “Pass’Ètapes”-Karte für 5 Euro kaufen (die gilt an mehreren Parkplätzen) und dann zusätzlich eine Parkgebühr von 15€ bezahlen.

Lavendelfelder

Danach ging’s weiter in Richtung Valensole und noch bevor wir das violette Paradies überhaupt mit den Augen sahen, hatten wir schlagartig diesen starken Geruch des Lavendels in der Nase. Kurze Augenblicke später waren sie vor uns: die schier endlosen Lavendelfelder. Wir haben uns dann eine Seitenstraße gesucht, wo wir in Ruhe die Schönheit dieser Naturidylle genießen konnten – ein unvergesslicher Anblick und ein weiteres “Check” auf unserer Bucketlist. 

Die volle Pracht der violetten Lavendelfelder könnt ihr übrigens von Ende Juni bis zirka Mitte Juli genießen – manchmal auch früher/später, je nach Wetterlage.

Fixe „Parkplätze“ an sich gibt es hier übrigens nicht – man kann einfach entlang der Straße halten, natürlich unter Berücksichtigung der anderen Verkehrsteilnehmer.

Valensole

Vor unserer Weiterfahrt spazierten wir dann noch durch die Hauptstadt der Provence: Valensole. Klingt aber spektakulärer als sie ist: Außer unzählige Geschäfte mit Lavendel-Produkten und einigen Lokalen gibt es hier nicht großartig viel zu sehen. Ein einstündiger Stopp für Souvenirs und ein kühles Getränk reicht vollkommen.

Die letzte Nacht verbrachten wir am Camping Delle Roche in der 187-Einwohner-Gemeinde namens Lalley, idyllisch gelegen im Gebirge der Auvergne-Rhône-Alpen – ruhig und höher gelegen – somit genau das Richtige, um uns nach der Hitze der letzten Tage etwas akklimatisieren zu können. 


TAG 8

Heimreise nach Österreich

Nach einer angenehm kühlen Nacht und einem letzten Frühstück auf vier Rädern ging es für uns zurück nach Österreich. Der Weg durch die Französischen und Schweizer Alpen war dann auch noch ein Erlebnis für sich.


Eine wunderbare Reise geht zu Ende… 

Dieser Roadtrip war ein wahres Highlight! Die Kombination aus Küste, charmanten Städten, Luxus, Natur und Lavendelfeldern war einfach perfekt. Die Côte d’Azur ist nicht nur für Jetset und Superreiche ein Paradies, sondern auch für Camperfreunde, die das südfranzösische Flair ganz flexibel und naturnah erleben möchten.


Infos für eure Reise:

Tipps, die wir euch mitgeben möchten:

  • Campingplätze unbedingt vorab reservieren
  • SNCF Connect App für Zugfahrten nutzen
  • In der Hauptsaison vor 10 Uhr am Strand sein – Parkplätze sind schnell weg
  • Autobahnmaut in Budget einplanen (ca. 200€)

Beste Reisezeit & Klima

  • Die angenehmsten Temperaturen für eine Rundreise liegen zwischen Mai und Mitte Oktober.
    Im Juli/August sind die Strände voll und Campingplätze oft ausgebucht, aber das Meer ist dann herrlich warm.
  • Lavendelblüte in Valensole: Ende Juni bis Mitte Juli

Camper-Facts:

🚐 Fahrzeug: Etrusco Campervan
⛺️ Übernachtungen: Les Embruns (Antibes), Les Tournels (St. Tropez), Delle Roche (Lalley)
🗓 Unsre Reisezeit: Juli 2025
💶 Mautkosten: ca. 200 €

Merci, Frankreich! À bientôt!