Fuerteventura Tipps
Spanien

Fuerteventura: wir verraten euch unsere Lieblingsorte auf der Insel!

100 Kilometer von der afrikanischen Nordküste entfernt findet man im Atlantischen Ozean die Inselgruppe der Kanaren – genauer gesagt sieben Hauptinseln und mehrere kleine Nebeninseln. Eine davon ist Fuerteventura, die als beliebte Urlaubsinsel gilt und vor allem mit Traumstränden sowie warmen Temperaturen jährlich mehr als eine Million Urlauber zu begeistern weiß. Wir waren für ein paar Tage auf dieser Insel unterwegs und möchten hiermit unsere Eindrücke und viele Tipps mit euch teilen.

Anfang Mai 2023, die Temperatur in Österreich liegt bei 12 Grad Celcius und das Wetter präsentiert sich durchgehend regnerisch – den Frühling stellen wir uns anders vor. Umso mehr freuten wir uns darauf, der Sonne entgegen zu fliegen und gemeinsam auf eine spanische Inselgruppe, die wir zuvor noch nie bereist hatten, zu reisen: die Kanaren!

Fuerteventura ist die zweitgrößte kanarische Insel – nur Teneriffa ist größer. Obwohl Fuerteventura nur rund 120 Kilometer westlich von der marokkanischen Küste entfernt liegt, gehört die Inselgruppe zu Spanien und somit zur EU. Durch diese geografische Lage lädt das Wetter ein ganzes Jahr zum Reisen ein.

Wenn bei uns der Winter Einzug hält, sind dort immer noch Temperaturen von rund 20 Grad vorherrschend und im Sommer genießt man auf Fuerteventura angenehme 30 Grad mit wenig Niederschlag. Zudem weht auf Fuerteventura beinahe immer der Wind, was darauf schließen lässt, dass man es hier auch bei heißen Temperaturen gut aushalten kann.

TIPP: Packt auf alle Fälle lange Klamotten für morgens und abends ein. Durch den Wind kann es schon mal etwas kühl werden.

Die Reise starteten wir wieder vom Flughafen Wien per Direktflug, der uns innerhalb von 5 Stunden nach Fuerteventura brachte. Die Flugzeiten (früh morgens + spät nachmittags) waren ideal, um den Anreise- und Abreisetag bestmöglich auf Fuerteventura nutzen zu können.

Wie komme ich von A nach B?

Damit wir auf der Insel so viele Ecken wie möglich erkunden können, haben wir vorab von zuhause aus schon einen Mietwagen für den Aufenthalt gebucht. Nicht nur die landschaftlichen und kulturellen Eindrücke, die wir gewinnen wollten, waren ein Argument für unsere Entscheidung einen Mietwagen zu nehmen: auch die Strände auf Fuerteventura kann man einfach am besten erkunden, indem man mobil und nicht auf öffentliche Verkehrsmittel oder Ausflugsanbieter angewiesen ist.

Den Mietwagen haben wir bei Check24 gebucht, wobei wir hier darauf geachtet haben, einen Anbieter zu wählen, der die Möglichkeit bietet den Wagen direkt beim Flughafengebäude abholen zu können. Denn Achtung: In Fuerteventura gibt es auch ein paar Anbieter einen Kilometer vom Flughafen entfernt, die sind aber ausschließlich über einen Shuttle-Dienst erreichbar. Wenn ihr bei der Mietwagenbuchung aber gleich auf Google Maps prüft, ob euer gewählter Anbieter wie gewünscht direkt beim Flughafengebäude seine Niederlassung hat, so solltet ihr vor Ort keine Überraschung erleben. Der Preis war mit 110 Euro für 5 Tage unserer Meinung nach durchaus günstig im Vergleich zu anderen Ländern.

Straßenverhältnisse

Die Straßen auf Fuerteventura haben uns positiv überrascht. Sie sind gut ausgebaut, die Beschilderung ist verständlich und die vielen Kreisverkehre sorgen für fließenden Verkehr. Also wer hier einen Mietwagen hat, kann sich auf ideale Fahrbedingungen freuen. Es sei denn ihr plant Ausflüge zu abgelegenen Stränden – da kann es euch durchaus passieren, dass ihr auf einer Schotterpiste landet.

Viele verbinden Fuerteventura mit All Inclusive-Urlaub, wo man die ganze Zeit nur am Hotelgelände verbringt. Es ist zwar wahr, dass die Insel dominiert wird von großen Hotelanlagen mit riesigen Poollandschaften und direkten Strandzugängen (und vielen genügt das vielleicht), doch man würde eine ganz einzigartige Landschaft verpassen, wenn man innerhalb der „Hotelmauern“ bleiben würde.

Wir möchten euch von einigen Aktivitäten und Orten erzählen, um euch zu zeigen, dass es sich auf alle Fälle lohnt – zumindest an ein paar Tagen des Urlaubs – vom Entspannungsmodus in den „Entdeckermodus“ zu schalten:

Top Orte & Aktivitäten auf Fuerteventura

Besuche die Dünen von Corralejo

Wenn man nach Sehenswürdigkeiten auf Fuerteventura recherchiert, kommt man an einem Highlight nicht vorbei: Die Dünen von Corralejo.

Diese liegen im Norden der Insel im Parque Natural de Corralejo. Hierbei handelt es sich um eine impossante Landschaft in Form von einem mehreren Kilometer langen weißen Sandstrand gepaart mit türkisblauem Wasser. Der ideale Spot für traumhafte Fotos und paradiesischen Badegenuss!

Der Strand begeisterte uns aber nicht nur durch den hellen Sand, der übrigens großteils aus Muschelkalk besteht und deshalb so hell ist – nein, vor allem die sogenannten Wanderdünen, die durch den Wind ständig in Bewegung sind und daher auch zum Teil einige Meter Höhe erreichen, waren den Ausflug in den Norden der Insel wert.

Ihr könnt mit dem Auto direkt den Dünen entlang fahren (auf der Straße FV-104), neben der Straße kostenlos parken und von dort über die Dünen zum Ozean spazieren. 

Kleiner Tipp am Rande: merkt euch den Weg, den ihr genommen habt, da es durch die Größe der Dünen und des Strandes oft vorkommt, dass Leute die Übersicht verlieren.

Wir waren von den Dünen von Corralejo sehr angetan und rückblickend betrachtet war es tatsächlich das Highlight der Reise, weshalb wir es jeder/m Fuerteventura-Besucher/in empfehlen, einen Abstecher hierhin zu machen!

Wassersport

Da es auf Fuerteventura immer windig ist, ist die Insel ein Paradies für Kite- und Windsurfer. Auch für Anfänger werden aufgrund dieser perfekten Gegebenheiten an manchen Stränden bei den Surfcentern Kurse angeboten. Wir haben es in den wenigen Tagen die wir auf der Insel verbracht haben nicht getestet, aber uns wurde das Surfcenter am Playa de Sotavento empfohlen.

Lagunenstrand Playa de Sotavento

Der Playa de Sotavento liegt im Südosten der Insel und zieht aufgrund der sehr windigen Verhältnisse täglich viele (Kite-)Surfer an.

Zum Baden ist der Strand aufgrund des starken Windes nicht unbedingt ideal, aber gesehen sollte man ihn trotzdem unbedingt haben. Erstens, um die Surfer beobachten zu können und zweitens aufgrund der ganz besonderen Gegebenheiten hier: Kleine Dünen teilen hier den Ozean in mehrere Bereiche, wobei hier Ebbe und Flut eine große Rolle spielen und somit der Strand zu jeder Tageszeit etwas anders aussieht.

Direkt neben dem Parkplatz befindet sich ein kleiner Hügel, von dem ihr einen wunderschönen Blick über den Playa de Sotavento erhält. Die Spitze des Hügels ist in nur 6 Minuten zu Fuß erreichbar. Es bedarf nicht zwingend ein festes Schuhwerk (wir sind spontan in Badekleidung und Flip Flops hoch).

Spaziergang zum Vulkan Calderon Hondo

Nicht nur die traumhaften Strände Fuerteventuras wissen zu begeistern. Auch die außergewöhnliche Kulisse im Landesinneren muss man gesehen haben. Die Vulkaninsel erinnert durch ihre karge Umgebung etwas an eine Mondlandschaft. Fuerteventura bietet die Möglichkeit gut erhaltene (nicht mehr aktive) Vulkane zu sehen und zu bewandern. Diese Chance wollten wir uns natürlich nicht nehmen lassen. 

Entschieden haben wir uns hierbei für den Vulkan Calderon Hondo, da dieser zum einen nicht weit von den Dünen von Corralejo entfernt ist und sich dieser Ausflug somit verbinden ließ. Zum anderen ist dieser Vulkan nur 278 Meter hoch und ohne große Anstrengung vom nahen Parkplatz gut fußläufig erreichbar. Oben angekommen kann man um den ganzen Krater herumwandern. Der Calderon Hondo ist einer der besterhaltendsten Vulkane Fuerteventuras. Im Inneren des 70 Meter tiefen Vulkans sieht man sogar noch Schwefelablagerungen. Wir waren sehr beeindruckt!

Um den Vulkan zu erklimmen gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Rundwanderweg – knapp 5,5 km
Die meisten Internetbeiträge schreiben von einem 5,5 Kilometer langen Rundwanderweg zum Calderon Hondo. Dieser startet und endet wieder beim Parkplatz Lajares.

Wir wollten aber nicht so viel Zeit dafür aufwenden, da schließlich noch weitere Stopps an jenem Tag am Plan standen, weshalb wir eine kürzere Route gefunden haben:

2. Kürzere Route: In 15 min auf den Valderon Hondo

Ihr könnt mit dem Auto über einen unbefestigten, etwas holprigen aber gut befahrbaren Weg zu einem Parkplatz direkt am Fuße des Vulkans fahren. Hier die Koordinaten des Parkplatzes: Google Maps
Von dort aus spaziert ihr über den angelegten Wanderweg in nur 15 Minuten auf den Vulkan. Auf alle Fälle ein Must-Do!

Ein ganz besonderes Highlight bei der Wanderung auf den Calderon Hondo: Ihr werdet hier von unzähligen sehr zutraulichen und niedlichen Atlashörnchen begleitet. Sie sind immer in hoffnungsvoller Erwartung auf ein bisschen Futter von Touristen, was man natürlich unterlassen sollte. Wie wir gesehen haben konnten viele Wanderer aber trotzdem nicht widerstehen.

Ehemalige Hauptstadt Betancuria

Bei dem Dorf Betancuria handelt es sich um die ehemalige Hauptstadt von Fuerteventura. Wobei das Wort „Stadt“ hier etwas übertrieben ist – Betancuria ist ein süßes kleines Dorf im mittleren Westen der Insel, welches von Bergen umgeben ist. Ein ganz toller Aussichtspunkt liegt direkt vor Betancuria (vom Norden her kommend), aber dazu etwas weiter unten mehr.

Der Kern des Dorfes sieht sehr nett aus und versprüht einen besonderen Charme. Auch die Restaurants dort wirkten sehr einladend, zB. Terrazza Santa Maria oder Taverna Grill.

Falls ihr in der Nähe seid, solltet ihr hier auf alle Fälle einen Stopp einlegen. Jedoch nur wegen der Dorfbesichtigung hierher zu fahren, lohnt sich unserer Meinung nach nicht.

Besuch einer Aloe Farm

Fuerteventuras Strände laden zum ausgiebigen Sonnenbaden ein, was am Ende des Tages bei manchen zu Sonnenbrand führen kann, wenn man durch den Wind die Stärke der Sonne unterschätzt.

Darum ist es wichtig, abends die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen. Vor allem Aloe Vera kann hier unterstützend für die Haut sein. Wie gut, dass Fuerteventura über die größten Anbaugebiete Europas für Aloe Vera verfügt!

Im Osten der Insel gibt es zwei bekannte Aloe Vera Farmen die man besuchen kann: Verdeaurora Bio Farm und Finca Canarias Aloe Vera Gran Tarajal, wovon wir erstere gleich am ersten Tag am Weg vom Flughafen zum Hotel besuchten, da wir diese am Weg entdeckten.

Die Insel der Viewpoints

Selten waren wir auf einer Insel, auf der es so unfassbar viele Aussichtspunkte gab. Bei einem so hügeligen Inselinneren ist das aber nicht sehr verwunderlich, dass man hier Touristen zeigen will, wo man die schönsten Blicke auf die Landschaft Fuerteventuras erhält. Zudem sind diese Viewpoints bzw. die Miradas / Puntos de Vista, wie sie auf Spanisch heißen, perfekt auf Google Maps markiert.

Windmühlen in Villaverde

Googelt man Fuerteventura, so stößt man immer wieder mal auf Bilder von Windmühlen. Zwei ganz bekannte Windmühlen findet man in Villaverde. Die Windmühlen, die selbst schon sehr photo-worthy sind, bieten einen wahnsinnig schönen Ausblick auf die Vulkane und Küsten im Norden der Insel.

Diese Windmühlen sind nirgendwo beschildert. Man sieht sie zwar aus etwas weiterer Entfernung im Ort Villaverde schon, jedoch sind sie umgeben von Einbahnstraßen und Sackgassen. Deshalb ist es ratsam am besten folgende Markierung auf Google Maps zu öffnen, dort am Straßenrand zu parken und ein paar Schritte zu den Windmühlen zu gehen: Windmühlen Villaverde auf Google Maps

Mirador de Guise y Ayose

Fährt man vom Norden Fuerteventuras in den Ort Betancuria, findet man wenige Kilometer vor der Ortschaft den wohl beeindruckendsten Viewpoint der Insel.

Ihr legt über eine schön angelegte Straße einiges an Höhenmetern über Serpentinen zurück, ehe ihr am Bergkamm angekommen einen Parkplatz vorfindet und euch ein imposanter Ausblick auf die umliegende Landschaft geboten wird. Ihr könntet von hier aus sogar ein paar Schritte einen Hügel hinaufgehen, wo sich ein Gipfelkreuz befindet.

Mirador de Vallebron

Wer die Windmühlen von Villaverde besucht und danach in Richtung Süden fährt, sollte einen kurzen Abstecher zum Aussichtspunkt Mirador de Vallebron machen. Er ist nur 3 Minuten von der Hauptstraße entfernt und bietet einen tollen Blick auf die Hügellandschaft an der Westküste der Insel. Auch hier kann man vom Parkplatz ein paar Schritte bergauf gehen.

Unsere Unterkunft – Hotelempfehlung auf Fuerteventura

Fuerteventura ist aufgrund des ganzjährig guten Wetters ein ständiger Touristen-Hotspot. Dies zeigt sich dann auch an der Anzahl der Hotels. Vor allem an den Stränden im Südosten der Insel reiht sich ein großes Hotel an das nächste. Wir entschieden uns aufgrund der vielen schönen Strände rundherum für ein Hotel im Süden der Insel: Das Princess Fuerteventura.

Vom Flughafen zum Hotel fährt man eine Stunde mit dem Auto. Parkplätze sind rund um das Hotel vorhanden. Das Princess Fuerteventura ist ein All Inclusive-Hotel mit einer perfekten Lage direkt am Strand und ist ideal ausgestattet.

Es gibt auch das Princess Fuerteventura Esencia, welches sich im selben Hotelareal befindet und etwas „exklusiver“ ist (eigener Pool, zusätzlicher Essensbereich, usw.). Dieser „Exklusiv“-Bereich bedeutet aber, dass der Preis des Esencia etwas höher ist. Wir hatten kurz überlegt dieses „Upgrade“ zu buchen, jedoch sind wir im Nachhinein froh dies nicht getan zu haben, denn uns fehlte zu keinem Moment ein „Exklusivbereich“, da sich die Gäste im riesigen Hotelareal ganz gut verteilten und es nie zu voll wurde – sowohl am Pool als auch beim Essen nicht.

Die kulinarische Verpflegung war top und vielfältig und was uns immer sehr wichtig ist: die Zimmer waren sauber und modern eingerichtet. Die Zimmer sind alle aufgeteilt in mehrere Häuser in der Anlagen. Das Hotel verfügt über verschiedene Pools und es gibt genügend Liegeplätze. Auch der Weg zum Strand ist kurz.

Der einzige Nachteil des Hotels könnte die Lage im Süden sein, wenn man plant mehrere Tage immer wieder mal in den Norden zu fahren. Die Fahrtzeit ans nördliche Ende der Insel beträgt nämlich 1,5 Stunden. Aufgrunddessen haben wir unsere Ausflüge auf zwei Tage kompakt zusammengefasst, sodass wir nicht zu viel Zeit unseres Urlaubs im Auto verbringen. Wenn ihr eure Ausflugsziele dementsprechend ebenfalls so planen könnt, dann würden wir euch dieses Hotel auf alle Fälle empfehlen.

Fazit zu Fuerteventura

Fuerteventura war ein perfektes Reiseziel, um dem schlechten Wetter in Österreich zu entfliehen. Die kahle Mondlandschaft ist etwas Besonderes und die Strände samt türkisem Wasser einfach paradiesisch. Möchte man viele Wanderungen unternehmen und dabei auf grüne Naturlandschaften treffen, so ist man auf der Insel Gran Canaria besser aufgehoben. Strandliebhaber und vor allem Windsurfer finden aber definitiv hier auf Fuerteventura den Himmel auf Erden!